Farbe der Kirche

    (c) Evang. Kirchengemeinde SchalkhausenParamente sind Altarbehänge. Entsprechend den Sonntagen gibt es verschiedene liturgische Farben. In der dritten Folge unserer Serie stellen wir zwei weitere Farben vor.

    In der Kirche Schalkhausen gibt es ein zweites weißes Parament. Dieses hat Beate Baberske, Diplomdesignerin Textilkunst in der Paramentenwerkstatt der Diakonie Neuendettelsau,

    2005 speziell für Schalkhausen entworfen und selbst gewebt. Dabei soll dem sehr schönen Altarbild keine Konkurrenz gemacht und das moderne Pult optisch einbezogen werden. Am Handwebstuhl entstehen mit Leinengarn gewebte, halbtransparente Flächen, die farbige Filzflächen und Edelstahlquadrate enthalten, die durch das Gewebe hindurch das Erscheinungsbild mitgestalten. In das weiße Leinengarn sind 176 Edelstahlplättchen und rund 250 quadratische Filzflächen aus weißem Wollfilz eingewebt worden. Die Metallflächen symbolisieren das Geheimnisvolle im Leben. Sie reflektieren das Licht aus der Umgebung einmal mehr und einmal weniger und verbinden sich mit dem Gleichnis vom Schatz im Acker, der gefunden werden will, oder dem erstorbenen Saatkorn, das neue Frucht tragen soll. Eine senkrechte

    Linie in der Mitte des Paramentes steht für alles Wachstum in der Welt und in der Gemeinde. Wie zwei Flügel von Engeln, ein breiter Weg oder eine Grenze teilen die quer liegenden Balken das Parament in ein Oben und ein Unten. Die zwei Richtungen ergänzen sich bei den Betrachtern zum Kreuz – dem Zeichen der Christenheit, das uns alle auf unserem Lebensweg begleitet. Aber das Kreuz müssen wir selbst im Kopf bilden, eine Lücke zwischen der Senkrechten und der Waagerechten lässt auch andere Interpretationen zu. So ist es dem Gottesdienstbesucher freigestellt, ob er sich eher in der Schwere oder in der Leichtigkeit des Paramentes finden will. Je nach Stimmung kann die Entscheidung jeden Sonntag eine andere sein. Wenn die senkrechte Linie den Blick nur nach oben auf das Altarbild lenkt, wäre das auch korrekt, schließlich gibt es auch da viel zu entdecken.

    Beate Baberske

    Weiß ist die Farbe für Jesus Christus. Er ist das Licht der Welt. Er macht es hell in unserem Leben. Das silberne Auferstehungskreuz auf weißem Grund macht das deutlich. Jesus ist nicht am Kreuz oder im Grab geblieben, sondern Kreuz und Grab sind leer. Jesus siegt über alles, was unser Leben dunkel und schwer macht und bedroht. Wir siegen mit ihm. Aber Jesus wurde auch für 30 Silberlinge verraten. Das Kreuz aus Silber steht für den Loskauf des Menschen von Tod und Sünde durch Jesu Tod am Kreuz. Das spannende an diesem Parament ist, dass alles aus weißen und silbernen Kacheln zusammengelegt wird. Paulus schreibt im 1. Korintherbrief, dass wir als Gemeinschaft den Leib Christi bilden. Wir sind die lebendigen Steine des Tempels Gottes. Jedes Gemeindemitglied in Schalkhausen ist ein Baustein des Tempels. Durch uns einzelne Bausteine wird Jesus in der Welt sichtbar, indem wir seine Liebe und Vergebung in der Welt leben und verkünden. An allen Sonntagen, die mit Jesus zu tun haben, schmücken die weißen Paramente den Altar (Christfest, Epiphaniaszeit, Gründonnerstag, österliche Freudenzeit und am Trinitatisfest)

     

    (c) Evang. Kirchengemeinde SchalkhausenDas violette Parament zeigt das Osterlamm Jesus Christus mit der typischen Siegesfahne. Diese Fahne oder Standarte kommt aus der Römischen Armee. Die Standarte zeigt, dass die Armee siegreich aus dem Feld kommt. Genauso zieht Jesus Christus aus dem Kampf zwischen Tod und Teufel siegreich hervor. Er hat für uns den Sieg über Tod, Verderben und über unsere Sünde mitgebracht. Wer Jesus vertraut, der hat Anteil an dem Sieg. Er wird Tod und Sünde überwinden und im Reich Gottes ewig leben. Das Lamm ist dabei ein Bild aus dem Jesajabuch: „Und tat seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird“ (Jesaja 53,7). So ist auch Jesus ans Kreuz gegangen. In der Offenbarung des Johannes heißt es: „Das Lamm mitten auf dem Thron wird sie weiden und leiten zu den Quellen lebendigen Wassers, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.“ (Offenbarung 7,17). Das Lamm Gottes, Jesus Christus, der sanftmütige, „lammfromme“ König der neuen Welt, der alles zu einem guten Ende bringt. Ihm können wir gut vertrauen. „Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade“ (Johannes 1,16), steht im Kreis um das siegende Osterlamm. Der Vers aus dem Johannesevangelium erinnert uns: Alles in unserem Leben haben wir Gottes Gnade zu verdanken. Bei Gott gibt es die Fülle des Lebens und wir haben jetzt schon Anteil an dieser Fülle; Gott sei Dank.

    Auf dem violetten Stoff im Hintergrund des Siegeskranzes, auf dem das Lamm aufgestickt ist, kann man, wenn man ganz nah hingeht, ein Muster erkennen. Es sind Rankmuster, die sollen wie Rankmuster in gotischen Kirchen auf das neue Jerusalem hinweisen.

    In diesem Rankmuster taucht immer wieder das Kreuz auf. Es wächst aus einer Knospe heraus und trägt die Siegesstrahlen der aufgehenden Ostersonne. Der Fokus des gesamten Paraments ist auf den Opfertod Christi gelegt, der uns den Sieg bringt.

    Mit dem Hintergrund scheint schon Ostern durch: Jesus Christus lebt und wir werden auch leben. Diese Fülle
    an Symbolen will uns in den sogenannten Bußzeiten vorbereiten auf die Begegnung mit Gott. Im Advent, der Passionszeit und am Buß- und Bettag erinnern wir uns, was Jesus für uns getan hat. Wir bereiten uns auf die Begegnung mit ihm, dem sanftmütigen aber souveränen Gott, vor. Wir richten unser Leben nach seinen Geboten aus und kehren um, wo wir seinen sanftmütigen und barmherzigen Weg verlassen haben. Das brauchen wir nicht ängstlich tun, sondern fröhlich, weil Gott gnädig ist.

    Pfarrer Jonathan Gerber

     

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